Gastbeitrag von Mladen Morača, Zeichner bei NS Drafter
Die Planung der Betonbewehrung für Wohnbauprojekte ist oftmals zeitaufwändig. Mit den richtigen Werkzeugen muss das jedoch nicht sein. Ein Projekt von NS Drafter zeigt, wie es geht.
Bei der Planung eines neuen, fünfstöckigen Wohnhauses in Nordrhein-Westfalen entschied sich NS Drafter für die Modellierung mit ALLPLAN. Die Bemessung der Betonbewehrung hätte bei einem großen Wohnbauprojekt wie diesem einen Großteil der Planungszeit in Anspruch nehmen können. Mladen Morača, Zeichner bei NS Drafter, erklärt, wie die zahlreichen Bewehrungswerkzeuge dazu beigetragen haben, dass das Wohnbauprojekt reibungslos ablief und innerhalb eines Jahres verwirklicht werden konnte.
Projekt-Hintergrund
Das Gebäude besitzt eine große Grundfläche, mit 500 Quadratmetern Wohnfläche pro Stockwerk, außer dem ersten. Das Erdgeschoss verfügt über eine Wohnfläche von 250 Quadratmetern, während die restlichen 450 Quadratmeter für eine Garage genutzt werden. Für die Decken und tragenden Wände wurde Stahlbeton verwendet. Die übrigen Wände wurden größtenteils aus Mauerwerk, teilweise aber auch aus vorgefertigten Elementen hergestellt. Viele der Platten bestehen jedoch aus dreieckigen Formen mit geraden Außenkanten. Die große Anzahl von Öffnungen in diesen Elementen in Verbindung mit den unterschiedlichen Plattendicken und der ungewöhnlichen Form erschwerte die Bewehrung. Zudem hatte der Bauherr vorgeschrieben, dass keine variablen Bewehrungspositionen verwendet werden dürften.
Einzigartig war auch die Wand im obersten Stockwerk, die sich abwechselnd aus Wandplatten mit 20-Grad-Winkeln und geraden Segmenten zusammensetzt. Zusammen mit der geringen Höhe entstanden viele kleine dreieckige Elemente. Die Aussteifung dieser Wandelemente erwies sich als eine weitere Herausforderung bei diesem Projekt.
Effektive Modellierung von Stahlbeton
Die 3D-Ansicht des Modells in ALLPLAN bot eine ganze Reihe von Vorteilen. Die Möglichkeit, das Gebäude- und das Bewehrungsmodell zu betrachten, gestattete es dem Team von NS Drafter, den Bewehrungsstahl klar zu visualisieren und sicherzustellen, dass er sich während der Modellierung an der richtigen Stelle befand.
Die Funktionen „Konvertieren, Elemente abgleichen“ und „Stabsegment hinzufügen“ waren besondere Highlights bei der Modellierung der Bewehrung. Auch wenn diese zunächst wie eine einfache Kopierfunktion erscheinen mögen, waren sie bei richtiger Anwendung unerlässlich. Bei ähnlichen Elementen in verschiedenen Stockwerken konnte das gesamte Bewehrungsmodell – einschließlich der Schnitte und Ansichten – unter Beibehaltung der Stabbeschriftungen in das neue Stockwerk kopiert werden. Dies sparte eine Menge Zeit während der Modellierungsphase.
Einfaches Änderungsmanagement
Häufig müssen Änderungen an Architektur- und Tragwerksplänen vorgenommen werden, und dieses Projekt bildete da keine Ausnahme. Jede Änderung bedeutete jedoch, dass die Bewehrung angepasst und die architektonischen Eigenschaften der Elemente neu zugewiesen werden mussten, da die aktualisierten Modelle vom Kunden im IFC-Format übermittelt wurden. Dieses Format verfügt beim Import nicht über die notwendigen Informationen, die den architektonischen Elementen zugeordnet sind, wie zum Beispiel die Oberflächeneigenschaften. Dies ist jedoch wichtig, da dadurch definiert wird, wie die Elemente in der Planung dargestellt werden, beispielsweise in Bewehrungsplänen und Details. Bei jeder Änderung mussten die richtigen Materialien und visuellen Informationen (wie Muster, Füllungen oder Schraffuren) daher neu zugewiesen werden. Glücklicherweise gibt es in ALLPLAN Werkzeuge, die das Zuweisen von Attributen schnell und einfach machen.
Eine weitere hilfreiche Funktion in ALLPLAN war die Möglichkeit, Elemente nach einer Vielzahl von Eigenschaften zu filtern. So konnten die richtigen Elemente leicht gefunden werden, was etwa nützlich war, wenn eine Änderung schnell und präzise durchgeführt werden musste.
Auch die große Vielfalt an möglichen Bewehrungsmodifikationen in ALLPLAN machte die Arbeit bei ähnlichen Elementen deutlich überschaubarer. Die Option, die Bewehrungsposition zu kopieren, ihr eine neue Nummer zuzuweisen und sie dann zu modifizieren, beschleunigte den Prozess erheblich gegenüber dem wiederholten Zeichnen und Platzieren des Stabes im Modell. Wenn sich die Form des Elements änderte, ging die Aktualisierung des Bewehrungsmodells ebenfalls sehr einfach und schnell, in einigen Fällen sogar automatisch. Andere Werkzeuge – wie das Neuanordnen von Positionen, Bewehrungsberichte und das Isolieren von Stäben für die Überprüfung – waren ebenfalls nützlich und sparten wertvolle Zeit bei der Planung und Überprüfung.
Lösungen für Bewehrungsprojekte im Wohnungsbau
Die von ALLPLAN bereitgestellten Bewehrungswerkzeuge sind für Wohnbauprojekte äußerst nützlich, insbesondere bei Projekten wie diesem, bei denen die Bewehrungsplanung komplex ist und viele Änderungen berücksichtigt werden müssen. Für uns ist ALLPLAN daher zu einem unverzichtbaren Werkzeug für unsere Wohnbauprojekte geworden.