Gastbeitrag von Christian Schernthaner, Leitung Vertrieb und Customer Excellence im Kompetenzzentrum ALLPLAN Precast
Vorfertigung ist keine Erfindung des 22. Jahrhunderts. Denn bereits Gustave Eiffel setzte beim Bau des weltberühmten Turms auf vorgefertigte Elemente. Dennoch sprechen laut McKinsey alle Vorzeichen für einen regelrechten Boom des modularen Bauens in den kommenden Jahren. Warum speziell industrielles Bauen 60 Prozent schneller wächst als die restliche Bauindustrie, erklärt sich mit den zahlreichen Vorteilen dieser Methode und dem aktuellen Wandel in der Bauwirtschaft.
Vorfertigung überzeugt mit Effizienz und Präzision
Das modulare Bauen ermöglicht es, die Vorzüge der Industrialisierung ins Bauwesen zu übertragen. Bei der Vorfertigung erfolgt die Produktion der einzelnen Elemente millimetergenau in einer Fertigungshalle außerhalb der Baustelle. Danach werden die Bauteile just-in-time zum Bauprojekt geliefert und mit Hilfe von Kränen an der passenden Stelle montiert.
Diese idealen Produktionsbedingungen sorgen für einen optimalen Einsatz der verwendeten Rohstoffe, erhöhen die Präzision der hergestellten Bauteile und reduzieren die Abfallmenge. Ein weiterer großer Vorteil ist die damit verbundene, außerordentlich hohe Verlässlichkeit der Zeit- und Kostenplanung. Auch auf der Baustelle vor Ort punkten die vorgefertigten Elemente mit geringerem Personalbedarf und niedrigerer Staub- und Lärmbelastung für die Anrainer:innen.
Wachstumsmarkt Vorfertigung
Auf Grund der zahlreichen Pluspunkte sagen Fachleute der Fertigteilindustrie eine glänzende Zukunft voraus: 5,3 Prozent pro Jahr soll die globale Betonfertigteilbranche zwischen 2021 und 2028 durchschnittlich wachsen1. Im Jahr 2020 betrug der Markt für Betonfertigteile bereits rund 92,14 Mrd. USD und soll 2028 auf über 139,33 Mrd. USD ansteigen2. Diese Wachstumstendenz wird auch durch den gerade stattfindenden Wandel in der gesamten Baubranche verstärkt.
McKinsey fasst im Bericht „The next normal in construction“ zusammen, dass sich die bislang eher traditionelle Bauindustrie mit zunehmendem Tempo verändert und nun vermehrt auf innovative Technologien und digitale Tools zurückgreift. Dieser Trend hin zu Digitalisierung und Automatisierung wird sich demzufolge in den nächsten Jahren verstärken. Speziell für die Fertigteilbranche sieht McKinsey folgende Tendenzen:
• Produktbasierter Ansatz: Im Fokus stehen nicht mehr Bauprojekte, sondern vermehrt einzelne, standardisierte Produkte.
• Spezialisierung: Unternehmen spezialisieren sich auf bestimmte Standardprodukte, können dadurch ihre Produktion skalieren und steigern ihre Profitabilität.
• Verstärkte Kollaboration: Alle Projektbeteiligten entlang der Wertschöpfungskette benötigen die für sie relevanten Informationen auf dem aktuellen Stand. Dadurch steigt der Bedarf an BIM und modernen Lösungen für die gemeinsame Datennutzung.
Vorfertigung als Vorreiter für Digitalisierung und Automatisierung
Innovative Wege der Planung und Produktion erfordern jedoch auch ein Umdenken, was die geeigneten Werkzeuge betrifft. Genau hier setzt ALLPLAN Precast an: gemäß dem Motto „Design to build“ berücksichtigen die Softwarelösungen Planbar und Tim sämtliche Projektphasen von der Planung über die Produktion bis hin zur Montage auf der Baustelle. Planbar ist eine der weltweit führenden BIM-Lösungen für industrielles Bauen und hebt die Fertigteilplanung auf ein neues Effizienz- und Präzisionsniveau. Tim bietet anschauliche Arbeitsvorbereitung in 3D, einen direkten Zugriff auf alle relevanten Projektinformationen und eine ausgeklügelte Qualitätssicherung.
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Christian Schernthaner,
Leitung Vertrieb und
Customer Excellence
1 Grand View Research, Precast Concrete Market Size, Share & Trends Analysis Report By Product (Structural Building Components,Transportation Products), By End-Use (Residential, Infrastructure), By Region, And Segment Forecasts, 2021 – 2028, Februar 2021
2 McKinsey & Company, The next normal in construction: How disruption is shaping the world’s largest ecosystem, Juni 2020