Virtual Reality war eines der großen Themen auf der BAU 2017 in München. Neben ALLPLAN hatten zahlreiche Softwarefirmen Virtual Reality zum Ausprobieren am Messestand im Angebot.
Nach wie vor wird Virtual Reality gedanklich eher mit einer Playstation als mit der Bauindustrie verknüpft. Dabei ist eine Anwendung in der Baubranche naheliegend. In der virtuellen Realität können komplexe räumliche Situationen für jeden klar dargestellt werden. Das vielfach nur Experten zugeschriebene räumliche Vorstellungsvermögen wird obsolet.
Doch wo liegt der konkrete Nutzen des Virtual Reality für die Baubranche? Wir haben uns in den gut besuchten Messehallen auf der BAU 2017 umgesehen und uns verschiedene Brillen zum Testen aufgesetzt.
Zahlreiche CAD Hersteller boten an ihren Ständen virtuelle Gebäuderundgänge durch 3D-Modelle an. Das hierfür notwendige dreidimensionale Gebäudemodell entsteht auch im Zeitalter von BIM nicht von alleine, ist aber vorhandenes Ergebnis der Planungsphase. Mit diesem Modell können Planer unter Verwendung der virtuellen Realität verschiedene Themenbereiche effektiv bearbeiten.
Architekten, Statiker, Haustechniker - bei VR ist für jeden was dabei
Virtual Reality bietet völlig neue Möglichkeiten, sich mit einem Entwurf auseinander zu setzen. Für Architekten, zum Beispiel, werden Räume und deren Ausdehnungen in allen drei Dimensionen erfahrbar. Sie können Bauteilen Texturen, Farben und Informationen zuweisen, Sonnen- und Schattenverläufe simulieren, oder Innenräume mit Inventar ausstatten und das Ergebnis sogleich erleben.
Statiker können im dreidimensionalen Raum Bewehrungsstränge nachverfolgen und auf Fehlersuche gehen. Haustechniker sehen ihre Elektroschemata noch bevor sie eingebaut werden.
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Und das Beste kommt zum Schluss: Virtual Reality macht das 3D Modell nicht nur für Planer erfahrbar, sondern auch für den Endkunden. Ein potentieller Hauskäufer kann vor Baubeginn durch seinen Traum vom Eigenheim spazieren. Ein Museumsbesuch wird bereits vor der Grundsteinlegung möglich. Entscheidungen für oder gegen einen Entwurf werden so deutlich vereinfacht.
Passt die rote Couch zum grünen Teppich? - Virtual Reality für den Endkunden
Zusätzlich zu dieser Anwendung fanden sich auf der BAU 2017 zahlreiche Firmen die Virtual Reality für die Darstellung zweidimensionaler Oberflächenstrukturen in einer dreidimensionalen Umgebung nutzten. Das hört sich kompliziert an, ist aber eigentlich ganz einfach.
Die ViSoft GmbH zum Beispiel fungiert als Softwarehersteller für die Fliesen- und Sanitärbranche. Ihre Aufgabe besteht darin Produkte dieser Branche zu planen und zu visualisieren. Visualisieren bedeutet für sie heute, dass für den Endkunden unter Mithilfe von Virtual Reality ein dreidimensionales Verkaufserlebnis gezaubert wird. Der Kunde setzt sich eine VR-Brille auf und findet sich in einem virtuellen Bad wieder. Er kann per Fernbedienung die Fliesen und die Sanitärobjekte an den Wänden und am Boden beliebig austauschen. Farbe, Format und Oberflächenstrukturen der verschiedenen Keramikprodukte sind absolut variabel.
Analog funktioniert Virtual Reality für Raumausstatter. Hier können verschiedenste Oberflächen von Böden, Türen oder Textilmuster auf einer Couchgarnitur in einem virtuellen Wohnzimmer miteinander kombiniert werden. Passt die rote Couch zum grünen Teppich? Dieser Anwendung sind im Prinzip keinerlei Grenzen gesetzt und auch hier ist klar welchen Vorteil Virtual Reality beim Endkunden bringen wird.
Fazit
Den Ausstellern auf der BAU 2017 ist es gelungen zu beweisen, dass Virtual Realtity erfahrbares 3D für Jedermann ist. Der zukünftige Nutzen für die Baubranche ist offensichtlich und steht dem Spaß an der Spielekonsole in Nichts nach!