The Vessel – Das neue glorreiche Wahrzeichen New Yorks?

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Dass es in New York City - der Stadt, die niemals schläft - immer wieder etwas Ungewöhnliches zu sehen und zu entdecken gibt, ist für die Bewohner und Besucher der Millionenmetropole nichts Neues. Der Betondschungel, in dem Träume geboren und auch verwirklicht werden können – das hofft zumindest ein Großteil -, unterliegt einer dauerhaften Metamorphose.

Ständig werden alte Gebäude abgerissen und dafür neue, größere Bauten errichtet. Was aber nun in Manhattan geplant bzw. schon in Gange ist, könnte alle bisherigen Neubauten - abgesehen vom One World Trade Center - ganz schön in den Schatten stellen.



Größer, höher, teurer

„Hudson Yards“ heißt der neue Stadtteil, der in Manhattan entstehen soll. Und hierfür haben die Architekten große Pläne. Ein Wolkenkratzer, größer als das Empire State Building. Eine Aussichtsplattform, höher als die des One World Trade Center. Eine monströse Skulptur, die aussieht wie … ja was eigentlich? Ein Bienenstock? Ein Basketballkorb? Eine Vase? Eine Ananas? Oder zumindest so etwas in der Art. 

„The Vessel“, wie das ominöse Gebilde heißt, soll das Herzstück des neuen Stadtviertels bilden. Eine 600 Tonnen schwere Skulptur bestehend aus 154 ineinander übergehenden Treppen deren knapp 2500 Stufen den Besuchern die Möglichkeit geben sollen, New York City von einer ganz anderen Seite aus betrachten zu können.

 
Verantwortlich für dieses Gebilde ist der britische Designer Thomas Heatherwick. Er ließ sich bei seinem Vorhaben von zwei Dingen inspirieren: indischen Stufenbrunnen und dem Fitness-Wahnsinn der New Yorker. Ja, richtig gehört. Der Lust zum Sport der Stadtbewohner. 2018 soll das Bauwerk fertig sein. Ob sich dann die sportbegeisterten New Yorker hier zum Workout treffen, bleibt also noch etwas abzuwarten. Aber auch für alle nicht so sportlichen Menschen gibt es eine gute Nachricht: es gibt einen Aufzug nach oben.

 

„The Vessel“ – der ganzjährige Weihnachtsbaum

Was der Eiffelturm für die Pariser ist, soll „The Vessel“ für die New Yorker werden. Nur dass der Eiffelturm um einiges billiger im Bau war. „The Vessel“ soll mehr als 150 Millionen US-Dollar kosten. Kein Wunder, werden doch die einzelnen Elemente aus Bronze, Stahl und Beton eigens im italienischen Monfalcone entwickelt. Und das hat nun mal seinen Preis. Stephen M. Ross, der Gründer von „Related Companies“, der Firma, die das Mega-Projekt realisiert, wünscht sich, dass das Bauwerk einen ähnlichen Stellenwert hat wie der Christbaum zur Weihnachtszeit am Rockefeller Center. Das aber das ganze Jahr über.


Hudson Yards ist laut der zuständigen Baufirma das größte nicht öffentliche Bauprojekt in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika, sowie die größte Entwicklung in New York City seit dem Rockefeller Center. Bis 2025 soll der komplette Bau abgeschlossen sein. Dann werden auf dem riesigen Gelände von 17 Millionen Quadratmetern 4000 Wohnungen, mehrere Bürotürme, drei Parks, zahlreiche Shoppingmöglichkeiten und Restaurants, sowie eine Schule und ein Luxus-Hotel stehen.

Bis alles realisiert ist, dauert es also noch ein bisschen. Wie sich „The Vessel“ auf der großen, von Wolkenkratzern umgebenen Fläche, durchsetzen kann, wird sich zeigen. Vielleicht erklimmt dann der Sportfreak zusammen mit dem gewöhnlichen NYC-Tourist das schier endlos wirkende Treppengestell und liegt sich oben, abgekämpft aber glücklich, in den Armen. „Yeah, geschafft!“ Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht treffen sich auch einfach nur die Leute zum gemütlichen Kaffeeklatsch und diskutieren über die Form des Gebäudes. „Hey Michael! Ananas, Bienenstock oder Basketballkorb? Was glaubst Du?“ Wie es auch wird – ein Menschen-Magnet der Superlative wird es auf jeden Fall.