Punktwolken sind in der Baubranche alltäglich geworden, wenn es darum geht, schnell und präzise Daten über die Ist-Situation einer Baustelle zu sammeln. Aber was verbirgt sich genau dahinter und worin liegen die Vorteile für Architekten und Bauingenieure? Wir beleuchten, wie sich durch Punktwolken die Planung verändert.
Was sind Punktwolken?
Eine Punktwolke ist eine Sammlung von Messpunkten, die von einem 3D-Laserscanner erfasst wird. Trifft ein Laserstrahl auf eine Oberfläche, wird ein Punkt mit 3D-Koordinaten generiert. Alle Punkte zusammengenommen ergeben eine Punktwolke, die wiederum den digitalen Zwilling des aufgenommenen Objektes abbildet. In der ersten Phase der Datenerfassung ähnelt das Ergebnis einer Bilddatei, die einzelnen Punkte sind dabei mit Pixeln vergleichbar. Mit der richtigen Software können ein oder mehrere Netze aus der Punktwolke erzeugt werden, die als Basis für ein 3D-Modell dienen.
Vorteile von Punktwolken für Architekten und Ingenieure
Punktwolken tragen dazu bei, dass Räume genau und schnell vermessen werden können. Zudem lassen sich auch Bereiche erfassen, die sich für eine manuelle Messung nicht eignen. Eine Punktwolke kann beispielsweise Bodenverhältnisse und Strukturen visualisieren, die bei der späteren Planung berücksichtigt werden sollen. Auch das Aufmaß wird mit Punktwolken beschleunigt. Darüber hinaus ermöglichen Punktwolken digitalen Modelle präzise auf einen bestehenden physischen Raum abzustimmen. Infolgedessen gibt es weniger Kollisionen zwischen bestehenden und geplanten Merkmalen im endgültigen Entwurf und weniger Risiken während der Bauphase.
Punktwolken sind auch während der Bauphase nützlich, da sie eine einfache Fortschrittskontrolle ermöglichen. Sowohl Außen- als auch Innenräume können gescannt werden, um eine Punktwolke zu erstellen. Zudem sind sie eine kostengünstige Alternative, um Daten für ein „As-built-Modell“ zu generieren, welches später als Basis für das Gebäudemanagement oder künftige Renovierungen dient.
Punktwolken und BIM
Building Information Modeling wird immer häufiger als Arbeitsmethode für die Gebäudeplanung genutzt. In vielen Ländern sind die Freiflächen jedoch begrenzt, was die Nachfrage nach der Sanierung bestehender Gebäude antreibt. BIM wird häufiger bei Neubau- als bei Umbauprojekten eingesetzt, da bestehende Standorte schwer zu erfassen und zu modellieren sind. Punktwolken helfen, diese Lücke zu schließen und bieten die Möglichkeit einer präzisen Bestandsaufnahme. Obwohl sie sich nicht so einfach wie ein Laserscan durchführen lassen, gibt es immer mehr technologische Möglichkeiten. Aktuell können Planer aus der Punktwolke ein Netz generieren, aus dem sich das geometrische Modell ableiten lässt, das wiederum in das Architekturmodell einfließt.
Effizientes Arbeiten mit Punktwolken in ALLPLAN
In Zusammenarbeit mit Scalypso wurde ein Plug-in für die Verarbeitung von Punktwolken in ALLPLAN entwickelt. Mit dem im Plug-in enthaltenen Konverter übernehmen Sie Scandaten in unterschiedlichen Formaten, sowohl aus herstellerneutralen als auch herstellerspezifischen Formaten. Anschließend übertragen Sie ausgewählte 3D-Punkte in Ihr ALLPLAN-Projekt. Damit wird es möglich, u.a. automatisch horizontale Schnitte zu berechnen, aus denen sich zeitsparend präzise Grundrisse oder Gebäudemodelle erstellen lassen. Für die intensivere Nutzung gibt es eine erweiterte Version, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Wenn Sie das Arbeiten mit Punktwolken testen möchten, laden Sie sich die kostenlose 30-Tage-Demoversion von ALLPLAN 2020 herunter.