BIMwood: Handlungsempfehlung für BIM im vorgefertigten Holzbau
Die „ara region bern ag“ gehört zu den größten Abwasserreinigungsanlagen in der Schweiz. Sie produziert Biomethangas und speist die erzeugte Menge von jährlich 54 GWh in das öffentliche Gasnetz der Berner Stadtwerke ein. Mit dem Bau einer neuen Annahme- und Aufbereitungsanlage für Biomasse auf dem Platz der ehemaligen Schlammtrocknungsanlage wird die ara region bern ag die künftige Produktion von Biogas um rund 25 Prozent steigern können.
Die ingenta ag Ingenieure und Planer mit Sitz in Bern zeichnet verantwortlich für die Gesamtleitung, die Bauplanung und das BIM-Management des geplanten Neubaus.
Einsatz der openBIM-Lösung ALLPLAN Bimplus
Beim Neubau der Biomasse Annahme- und Aufbereitungsanlage unterbreitete ingenta der Bauherrschaft den Vorschlag, diese Bauvorhaben als BIM-Projekt umzusetzen. „Die Bauherrschaft war darüber begeistert, insbesondere auch für den Nutzen in der Betriebsphase während der ganzen Lebensdauer der Anlage“, erklärt ingenta CEO Andreas Liesen. Die Erarbeitung des 3D-Modells basierte auf dem durch externe Spezialisten erstellten Laserscanning der bestehenden Gebäudeteile. „Das war zum damaligen Zeitpunkt super, aber eigentlich nicht das, was wir wirklich gebraucht hätten, da das Modell aus reinen 3D-Körpern bestand und nicht in Bauteile umgewandelt werden konnte“, erläutert Matthias Hitz, der das Projekt als BIM-Modellierer betreut. Er hat in der Folge sein Modell in die vorhandenen Grundlagen des Bestandes hineingezeichnet. „Es dürfte wohl eines der ersten BIM-Projekte sein, das Umbau und Neubau umfasst“, lautet seine Einschätzung.
Das fertig erarbeitete Modell wurde allen am Projekt beteiligten Planern zur Verfügung gestellt. „Mit dem webbasierten Koordinationstool ALLPLAN Bimplus haben wir die optimale Plattform dazu“, zeigt sich Matthias Hitz begeistert. Auch die Bauherrschaft schätze die Möglichkeit, dank ALLPLAN Bimplus Schnitte an beliebigen Stellen zu legen und diese sichtbar zu machen. Der objektbezogen erarbeitete BIM-Abwicklungsplan bildet die Grundlage für die Planung mit BIM. In mehreren Workshops wurden die weiteren Details unter allen Projektbeteiligten diskutiert und festgelegt. Bis Ende März 2018 wurden alle Unterlagen für die Einreichung des Baugesuchs erarbeitet. „Parallel dazu planen wir aber schon weiter. Das ist der Vorteil von BIM: Die unterschiedlichen Planungszustände kommen in einem Modell zusammen“ sagt Matthias Hitz.
Was sind für den verantwortlichen BIM-Modellierer die Vorteile der 3D-Planung bei diesem Projekt? „Den größten Vorteil sehe ich in der Koordination: Zum einen mit den externen Fachplanern und zum anderen bei uns intern zwischen Projektleiter und Konstrukteur.“ „Die BIM-Fähigkeit des Programms von ALLPLAN nutzt das Unternehmen so gut wie möglich, sieht aber diesbezüglich noch Potenzial, wie Andreas Liesen erklärt: „Wir möchten künftig die Informationen aus dem BIM-Modell noch intensiver für die Erstellung von Leistungsverzeichnissen nutzen. Und wer weiß, vielleicht wird in einigen Jahren dem Unternehmer zur Offertstellung nur noch das Modell abgegeben.“
Matthias Hitz ortet noch Potenzial in der Nutzung von ALLPLAN Bimplus: „Im Moment nutzen wir dies vor allem für die Visualisierung. In Zukunft möchten wir es auch für die visuelle Überprüfung nutzen und die Tasks anwenden.“ Andreas Liesen zeigt sich erfreut darüber, welche positiven Impulse diese Veränderungen der Softwaremöglichkeiten bei ingenta ausgelöst haben: „Die aktuellen Entwicklungen brachten neuen Schwung in den Bürobetrieb und die Mehrzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben den Spaß am Planen wieder neu entdeckt.“