Las Palmas de Gran Canaria hat nicht nur tolle Strände, sondern neuerdings auch eine wunderschöne Brücke, die einen davon mit einem Kai verbindet.
Las Palmas ist ein Name, dessen Klang in Nord- und Mitteleuropa nicht selten Urlaubsgefühle weckt. Nicht nur, weil er „buchstäblich“ aus Palmen besteht, sondern unter anderem auch, weil die Hauptstadt Gran Canarias so heißt, die bekanntermaßen sommerliche Sehnsüchte nach Strand und Meer stillt. Für Architekturliebhaber gibt es neuerdings allerdings noch (mindestens) einen weiteren Grund, das beliebte Reiseziel anzupeilen: die Onda Atlántica Fußgängerbrücke. Die windet sich seit 2021 scheinbar schwerelos in weitem Bogen über die Stadtautobahn vom Strand Las Canteras zum Sanapu-Kai, wo sie noch einmal einen kleineren entgegengesetzten Schlenker vollführt. Die 283 Meter lange Brückenskulptur von Checa Arquitectura und Onda Arquitectura kommt dabei über weite Strecken (drei Brückenfelder à 63 Meter) ohne Stützen aus.
Die gewundene Fahrbahn erspart Dehnungsfugen und vermied darüber hinaus das Fällen von Bäumen vor Ort. Als Schallschutzmaßnahme verfügt die Brücke über ein V-förmiges Profil, das zugleich einen spannenden gestalterischen Effekt hervorbringt: Aus manchen Perspektiven wirkt die Brücke zweidimensional wie ein gekrümmtes Blatt Papier. Konstruktiv ist das Bauwerk an den Schiffsbau angelehnt und besteht aus einem System von Rippen, die alle 3,2 Meter durch zehn bis zwölf Millimeter dicke Stahlplatten miteinander verbunden sind. Die insgesamt 18 Einzelbauteile der Stahlkonstruktion wiegen bis zu 18 Tonnen pro Stück und wurden in einem Stahlwerk in Sevilla vorgefertigt und anschließend nach Las Palmas de Gran Canaria verschifft.