Das neue Herzzentrum Dresden soll in Zukunft Herzen nicht nur höher, sondern besser schlagen lassen. Die Architektur dafür stammt von a|sh – ein „alter Bekannter“ am Uniklinikum Dresden – in Arbeitsgemeinschaft mit AWB.
Am Universitätsklinikum Dresden vertraut man bei Bauprojekten eindeutig auf die Expertise von a|sh sander.hofrichter architekten. Ihr Zentrum für Seelische Gesundheit (ZSG) steht gerade kurz vor der Fertigstellung, da wenden sich die Krankenhausspezialist:innen bereits dem nächsten Großprojekt am Klinikum zu. Diesmal geht es ums Herz: Am neuen Herzzentrum Dresden sollen ab 2029 Herzpatient:innen eine bestmögliche kardiologische und herzchirurgische Behandlung erhalten. Neben modernsten OP-Sälen, Hybrid-OPs und Intensivstationen sind hierfür 230 Betten sowie eine Tagesklinik mit zusätzlichen Plätzen vorgesehen. Bei der Planung des stark auf Nachhaltigkeit ausgelegten BIM-Projekts setzt das Büro unter anderem auf ALLPLAN.
Wie schon beim ZSG arbeiten a|sh auch bei der Planung des Herzzentrums wieder mit AWB Architekten aus Dresden zusammen. Das Grundstück befindet sich an der Ecke Blasewitzer-/Fetscherstraße, in unmittelbarer Nähe zum Uniklinikum und nicht weit entfernt vom bestehenden Herzzentrum. Die Gebäudestruktur nimmt auf die umliegende Bebauung Bezug, Rücksprünge und Innenhöfe sorgen für eine harmonische Integration. Die Nutzfläche von etwa 18.000 Quadratmetern verteilt sich gestaffelt auf drei fünf- bis sechsgeschossige Baukörper, die zwei großzügige, begrünte Innenhöfe zur natürlichen Belichtung der Funktionsbereiche ausformen.

Klare Orientierung und kurze Wege
Die Architektur ist auf eine klare Orientierung und kurze Wege ausgerichtet. Im Untergeschoss befinden sich ein Wirtschaftshof, Technikbereiche, Logistik, eine Tiefgarage, Personenumkleiden und die Prosektur. Das Erdgeschoss umfasst neben dem Empfang Notaufnahme und Ambulanzen, Diagnostik, Radiologie, physikalische Therapie, Konferenzräume und eine Cafeteria. In den Obergeschossen sind die OP-Abteilung, LHKM (Linksherzkathetermessplatz), Intensiv- und Pflegestationen sowie Räume für Forschung und Lehre untergebracht. Die Dachflächen dienen als Technikzentrale und Hubschrauberlandeplatz.

Herzzentrum Dresden wird grünes Krankenhaus
Ein zentrales Thema bei der Planung des Herzzentrums ist Nachhaltigkeit. Besonderer Fokus liegt hier auf einer üppigen Begrünung sämtlicher Dächer sowie der großflächigen Terrassen und Innenhöfe des Gebäudes. a|sh folgen dabei der Richtlinie der Stadt „Dresden baut grün“, die eine Fassaden- oder Dachbegrünung bei allen kommunalen Hochbauvorhaben vorsieht. Die begrünten Dächer dienen zugleich der Regenwasserrückhaltung und -speicherung, sodass unter anderem gespeichertes Regenwasser für die Außenbewässerung genutzt werden kann. In Summe soll durch diese Maßnahmen sowohl die Flora und Fauna gestärkt als auch das Mikroklima vor Ort verbessert werden.
Ebenfalls ein wichtiger Aspekt des Nachhaltigkeitskonzepts ist der Einsatz erneuerbarer Energien. So werden etwa die Dachflächen zusätzlich zur Eigenstromerzeugung durch Photovoltaikmodule genutzt. Ein geothermisches System deckt zudem die Grundlast von Heizung und Kühlung des Zentrums. Darüber hinaus bedient sich das Gebäude einer thermischen Bauteilaktivierung des Betonkerns für eine energieeffiziente Klimaregulierung.

Herzzentrum wird mit BIM geplant
Wie gewohnt, planen a|sh das neue Krankenhaus mit BIM. Das Büro bedient sich dabei unter anderem der BIM-Planungssoftware von ALLPLAN. Ein besonderer Mehrwert dieser BIM-basierten Planung besteht in einem digitalen Raumbuch, das von Planungsbeginn an über den gesamten Projektverlauf gepflegt wird. Die so stets aktuell gehaltenen Gebäudeinformationen sollen nach Projektabschluss dem Betrieb des Herzzentrums dienen.
