Architekturstudentin Loreen Zeisberg kreiert in ihrer Masterarbeit eine sehenswerte Markthalle mit „Kreisläufen und Verknüpfungen“ für ihren Studienort Oldenburg.
Abschlussarbeiten sind in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Sie markieren das Ende eines Lebensabschnitts, bilden (wie im Begriff bereits inbegriffen) den krönenden Abschluss einer Ausbildung und stellen zumeist auch die letzte und bislang gründlichste „Probe“ für den Ernstfall dar, der die Absolvent:innen anschließend im Berufsleben erwartet. Mit mindestens einer dieser Bedeutungen im Sinn schaffen Architekturstudierende mitunter Meisterstücke, die mehr Aufmerksamkeit verdienen als lediglich die ihrer Prüfer:innen. So verhält es sich auch bei der Architektin Loreen Zeisberg. In ihrer Masterarbeit an der Jade Hochschule Oldenburg entwarf sie mithilfe von ALLPLAN eine sehenswerte neue Markthalle für die Universitätsstadt.
Kommunikation zwischen Innen- und Außenraum
Die neu entstehende Markthalle soll zusammen mit dem Wochenmarkt auf dem Pferdemarkt ein neues Marktquartier in Oldenburg entstehen lassen. Ein Kernelement des Entwurfs ist dabei eine ständige Kommunikation zwischen Innen- und Außenraum, die die Grenzen zwischen beiden verschwimmen lässt. Untermalt wird dies insbesondere durch die großzügige Glasfassade, die das transparente filigrane Gebäude gewissermaßen „auflöst“. Zugleich wird die vorhandene Wegführung aufgegriffen, wodurch die drei Verkehrssituationen zwischen Markthalle, der Übergangszone unter der davor verlaufenden Bahntrasse und dem Wochenmarkt trotz der verkehrsbedingten Trennung zu einem einzigen „ewigen Kreislauf“ verschmelzen.
Verknüpfte Nutzungsformen
Die neue Markthalle dient indes nicht allein dem Einzelhandel. In dem Gebäude findet mit Seminar-, Veranstaltungs- und Workshop-Bereiche ein umfangreiches Nutzungsspektrum seinen Platz unter einem Dach, wozu im Übrigen auch drei Gewächshäuser für landwirtschaftlichen Anbau gehören. Damit werden verschiedene Nutzungsformen innerhalb der Halle wirtschaftlich miteinander verknüpft: Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse aus dem zweiten Obergeschoss werden entweder direkt auf dem Markt im Erdgeschoss feilgeboten oder vorher noch – in einem zwischengelagerten Schritt – im ersten Obergeschoss in Kochschulen verarbeitet. Die Wege von der Produktion zum Verkauf werden damit praktisch auf ein Minimum reduziert.
Diese Verbindung zwischen den Nutzungen schlägt sich auch in der Architektur des Gebäudes nieder. So versorgen Lufträume die Bewegungsflächen dazwischen über Lichtschächte mit natürlichem Licht und heben diese Wege zugleich architektonisch hervor.