In Wuppertal werden Kinderträume von Bauingenieuren (fast) wahr: Die Stadt ist seit 2011 stolze Besitzerin einer Lego-Brücke. 2020 kam noch eine weitere hinzu.
Lego – bei so manchen Bauingenieuren der jüngeren Generationen dürfte die Berufung einmal mit den bunten Steinen begonnen haben. Für sie mögen zwei Brücken in Wuppertal wie eine Reminiszenz an diesen kindlichen Ursprung ihrer Arbeit wirken. Die beiden betreffenden Bauwerke bestehen dabei zwar nicht direkt aus Kunststoffstecksteinen – selbst wenn man in die Statik vertraut, wäre wohl zumindest die Fahrbahn zu holprig geworden –, sondern aus Stahlbeton. Dafür sehen sie aber immerhin so aus. Urheber für das Lego-Design ist der Streetart-Künstler MEGX. Die erste Brücke schmückt bereits seit 2011 der außergewöhnliche Anstrich. Der zweite Übergang kam erst im Sommer 2020 zu seiner Stecksteinoptik.
Lego-Brücke Nummer eins ist Teil der seit 1991 stillgelegten Wuppertaler Nordbahn, die mittlerweile zum Rad- und Fußweg umfunktioniert wurde, und verbindet als Überbrückung der Schwesterstraße die Stadtteile Elberfeld und Barmen. Die mit der Stadt koordinierte Lackierung nahm insgesamt 13 Tage in Anspruch. Das Kunstwerk wurde 2012 mit dem Förderpreis des Deutschen Fassadenpreises sowie 2013 als „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“ (Kategorie Kultur) ausgezeichnet. Seine Lego-Brücke 2.0 oder auch Regenbogenbrücke von 2020 entwickelte MEGX, der mit bürgerlichem Namen Martin Heuwold heißt, mit Photoshop. Das kunterbunte Bauwerk verläuft als Teil der ebenfalls stillgelegten Schwarzbachtrasse über die Dahler Straße und bildet das volle Farbspektrum ab.