Größer, höher, lauter – das scheint das Architektur-Credo des 21. Jahrhunderts zu sein. Doch nicht jedes Bauprojekt muss diesem Trend folgen. Grüne Architektur setzt auf verantwortungsbewusstes, funktionales, ökologisch nachhaltiges Bauen und ist dabei wunderschön. Die außergewöhnlichen Wohnräume, die daraus entstehen, realisieren den Wunschtraum des Kunden vom Wohnen in der Natur. In diesen Feriendomizilen können Sie Ihren Traum auf Zeit leben.
Bambushotel im Gebüsch
„One with the Birds“ ist ein modulares Fertighotel. Es besteht aus einem Holzgerüst, das individuelle Schlafkompartimente miteinander verbindet. Als „zero-impact“-Gebäude (Nullenergiehaus) ist es perfekt in die Natur integrierbar. Entwickelt wurde das Designkonzept vom Pekinger Architekturstudio Penda als Beitrag für einen chinesischen Architekturwettbewerb.
Die minimalistische Struktur wurde von Tipi-Zelten inspiriert. Als nachhaltiges Hauptbaumaterial wird Bambus verwendet – schnell nachwachsend und regional verfügbar. Nägel und Schrauben gibt es kaum. Die gitterartige Konstruktion lässt sich flexibel auf- und abbauen sowie nach Belieben horizontal und vertikal erweitern. „One with the Birds“ ist nicht nur ökologisch sensibel konzipiert und adaptionsfähig. Der Bau im Gebüsch erfüllt auch das dritte Bewertungskriterium der Wettbewerbsjury: Als besondere Erlebniskomponente erfährt der Gast eine unmittelbare Verbundenheit mit der Natur – und fühlt sich eins mit den Vögeln.
Perfekt getarntes Hideaway
60 Kilometer südlich des Polarkreises erwartet das schwedische „Treehotel“ Gäste mit Baumhäusern in unterschiedlichsten Formen. In perfektem optischen Einklang mit der Natur befindet sich der Mirror Cube: Ein 64 Kubikmeter großer Würfel aus verspiegeltem Glas. Die leichte Aluminiumkonstruktion hängt in und um einen Baumstamm. Ihr Äußeres reflektiert die direkte Umgebung und den Himmel – und lässt den Cube Teil davon werden. Der perfekt getarnte Rückzugsort in der Höhe ist über eine Hängebrücke zugänglich.
Beim Interior-Design kam vor allem leichtes Sperrholz zum Einsatz. Durch die Schlichtheit der Einrichtung wird das 360-Grad-Panorama der skandinavischen Wildnis noch beeindruckender in Szene gesetzt. Damit fliegende Waldbewohner nicht zu Schaden kommen, ist das Glas mit einer ultravioletten Schicht versiegelt, die nur für Vögel sichtbar ist.
Glaskasten in der Wildnis
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Wer in einem “PurePod” schläft, sollte es ebenfalls nicht – obwohl das laminierte Verbundsicherheitsglas extrem stabil ist. Nicht nur Wände und Decke eines “PurePod” bestehen daraus, sondern auch der gläserne Boden. Anstelle eines einfachen 360-Grad-Ausblickes bieten die außergewöhnlichen neuseeländischen Ferienhäuser so ein wahrhaft sphärisches Panorama.
Die einzigen nicht-transparenten Wände befinden sich mittig im Raum und verbergen dezent das Bad. Bewohner lassen ihr Auto auf dem einen Kilometer entfernten Parkplatz zurück und erwandern ihr Naturhaus auf fast unberührten Pfaden zu Fuß. Entsprechend einsam ist der Aufenthalt im “PurePod”. Hier herrscht Wildnis. Für das notwendige Mindestmaß an Zivilisation speist Solarenergie die LED-Beleuchtung, hält den Kühlschrank niedrig temperiert und sorgt für warmes Wasser. Anstatt Steckdose gibt es ein USB-Ladegerät. WLAN ist selbstverständlich Fehlanzeige, ein Mobilnetz ab und an verfügbar. Für letzteres entschuldigt sich der Betreiber ausdrücklich auf seiner Internetseite.
Der Wunsch nach Wohnen in der Natur als Urlaubserlebnis nährt einen ganzen Tourismuszweig. Grüne Architektur setzt die Landschaft perfekt in Szene. Gemeinsam mit ihr wird sie zur Hauptattraktion – auf außergewöhnlich "grünen" Bauplätzen rund um die Welt.