Nach sechs Jahren intensiver Vorbereitung fiel Ende April 2015 der Startschuss für das größte Hochbauprojekt der Schweiz: „The Circle“ am Flughafen Zürich. In Gehdistanz zum Terminal entsteht seitdem auf 180.000 Quadratmetern eine hochwertige Überbauung für Dienstleistungen. Investitionssumme: rund eine Milliarde Schweizer Franken (880 Millionen Euro). Der gesamte Komplex wird voraussichtlich Ende 2019 fertiggestellt. Bis dahin stehen die beteiligten Architekturbüros vor diversen Herausforderungen, vor allem bei der Ausführungsplanung. Meistern lassen sie sich dank 3D-Gebäudemodell.
Im Februar 2009 gibt die Flughafen Zürich AG bekannt, dass sie die Entwicklung eines neuen Großprojektes anstrebt. Am Fuß des Butzenbüel-Hügels, auf dem der Airport liegt, soll eine zentrale Landreserve bebaut werden. Ziel ist explizit nicht, ein weiteres Shopping Center hochzuziehen. Entstehen soll vielmehr ein perfekt abgestimmter Mix aus Hotels und Restaurants, Büroflächen, Veranstaltungs- und Gesundheitsangeboten.
Den Zuschlag bei der öffentlichen Ausschreibung bekommt im Februar 2010 der japanische Stararchitekt Riken Yamamoto. Er setzt sich gegenüber 90 Bewerbungen aus zwölf Ländern durch, darunter große Namen wie Zaha Hadid und David Chipperfield. Seine Aufgabe: einen Meilenstein in der Architekturlandschaft rund um den Flughafen Zürich zu setzen. Seine Lösung lautet „Divers(c)ity“. Yamamotos Entwurf sieht eine lichtdurchflutete, teils überhängende Fassade vor, die den Fuss des Butzenbüelrings durchgehend umschließt und als gigantische Fläche einen Abschluss zur mehrspurigen Zufahrtsstraße bildet. Dahinter sind gegen den Hügel hin verschiedene kubische Bauten aus viel Glas angeordnet, die, vom hügeligen Grün der Flughafenrückseite betrachtet, an eine kleine Stadt erinnern.
Architektonische Herausforderung der Extraklasse
Mit der Ausführungsplanung und Realisierung des Hochbaus von „The Circle“ werden gleich drei Architekturbüros beauftragt, die die Bauteile unter sich aufteilen. Für die Bearbeitung des Untergeschosses zeichnet die architekten:rlc ag verantwortlich, eines der führenden Architektur-Unternehmen in der Ostschweiz. Die Gebäudedimension von „The Circle“ ist für alle Beteiligten ein Novum – und eine außergewöhnlich anspruchsvolle Aufgabe. Das Untergeschoss hat eine Grundfläche von 37.000 Quadratmetern. Allein die Anzahl der Pläne und deren Datenmengen stellen eine ganz neue Größenordnung dar. Eine architektonische Herausforderung ist die Glasfassade auf der Flughafenseite. Sie folgt im Grundriss der unregelmäßigen Form des Butzenhügels, auf dem der Airport steht, und ist auf ihrer gesamten Höhe geneigt.
Effiziente Ausführungsplanung im 3D-Modell
Die Architektur stellt nur die eine große Herausforderung dar. Die andere ist der Termindruck. Beide lassen sich dank Planung im 3D-Modell mit ALLPLAN Architecture meistern. Komplexe Details können so kontrolliert, Schnitte herausgezogen und Massen ermittelt werden. Da die Ausführungsplanung auf drei Büros aufgeteilt ist, müssen die Schnittstellen und der Datenaustausch klar definiert sein. Für den Datenaustausch werden alle Dokumente als DWG, PDF und IFC auf der objektbezogen eingerichteten Plattform abgelegt. IFC ermöglicht den Export des 3D-Gebäudemodells.
Bislang sind die Beteiligten sehr zufrieden mit der ALLPLAN-Software. Die Gebäudeteile lassen sich laut Aussagen eines Projektverantwortlichen effizient und selbstverständlich im 3D-Modell erarbeiten. Die Zeichen stehen also gut, dass sich der Zeitplan bei „The Circle“ einhalten lässt.