Digitale Architektur auf dem Siegeszug: 5 innovative Tools und Technologien

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Die Digitalisierung verändert die Architektur und das Bauwesen schon seit einiger Zeit – ob leistungsstarke CAD-Software, Building Information Modeling oder die Automatisierung von Planungs- und Bauprozessen. Und es ist noch nicht abzusehen, was die Zukunft bringen wird. Doch bereits jetzt gibt es innovative Tools und Technologien, die Architekten und Planer in ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Fünf davon stellen wir Ihnen in diesem Beitrag vor – von kleinen Gimmicks der digitalen Architektur bis hin zu potenziellen großen Zukunftstrends.



Willkommen in der virtuellen Realität

Ein virtueller Rundgang durch das zukünftige Bauprojekt würde Verkaufsgespräche wesentlich vereinfachen. Denn die Auftraggeber könnten sich selbst einen umfassenden Eindruck verschaffen: Sie durchschreiten Räume, betrachten die Einrichtung – und das alles in Echtzeit. Möglich wird dies dank virtueller Realität und des Architektur-Tools CURV. Vielen Menschen fällt es schwer, sich anhand von Modellen oder Plänen vorzustellen, wie das Gebäude letztlich aussehen wird. Eine Simulation erleichtert die räumliche Wahrnehmung erheblich. Was Sie neben der Software benötigen, ist eine VR-Brille. Günstige Modelle können Sie in Kombination mit Ihrem Smartphone verwenden – und Ihren Kunden ein immersives Erlebnis ermöglichen.



3D-Visualisierung im richtigen Licht

Die natürlichen Lichtverhältnisse spielen bei jedem Bauprojekt eine bedeutende Rolle. Doch solange das Gebäude noch nicht steht, kann deren Visualisierung schwer sein. Hier hilft die Software Shapespark. In Echtzeit stellt sie physikalisch exakte Lichtverhältnisse dar und ihr Auftraggeber kann beispielsweise mit einer VR-Brille in die Gestaltung des Projektes eintauchen. Eine Darstellung des virtuellen Rundgangs auf mobilen Geräten ist ebenso möglich. Das Programm läuft webbasiert, es lässt sich jedoch auch offline nutzen. Auch dieses Architektur-Tool kann Entscheidungsprozesse beschleunigen, da es die Vorstellungskraft unterstützt.

Audiovisuelle Projektpräsentationen für zukünftige Kunden

Eine dritte Technologie für Virtual Reality in der Architektur heißt JAUNT ONE, die seit letztem Jahr bei ausgewählten Händlern zum Verkauf steht. Dieses innovative Tool eignet sich für fertiggestellte Bauprojekte. Das Kamerasystem ermöglicht 360-Grad-Aufnahmen und ist zusätzlich mit Kondensatormikrofonen ausgestattet, um Sound aufzunehmen. Die Videos können Sie beispielsweise auf der Website Ihres Architekturbüros oder in den sozialen Medien nutzen.

Ein Beamer für die Hosentasche

Der würfelförmige Mini-Beamer von RIF6 mit dem Namen „The Cube“ misst gerade einmal 5x5x5 Zentimeter. Und dank seines Gewichts von 136 Gramm lässt er sich überallhin transportieren. So können Sie an jedem Ort Kundenpräsentationen durchführen, ob beim Auftraggeber im Büro oder direkt auf der Baustelle. Sie benötigen lediglich eine Wand oder Decke zur Projektion. Durch die drei krakenartigen, flexiblen Standbeine ist das Gerät leicht zu fixieren. Es lässt sich mit dem Laptop, dem Tablet oder dem Smartphone verbinden.

Der digitale Drucker für die Baustelle 

Der Architekten-Roboter „Archibot“ des südkoreanischen Designers Han Seok Nam steckt derzeit noch in der Entwicklung, aber er verspricht einen wesentlich schnelleren Baubeginn als bisher. Was er Besonderes kann? Er druckt CAD-Pläne in Realgröße direkt auf den Baustellenboden. Selbst Deckenbeleuchtungen können dank eines Lasers präzise markiert werden. Das Gerät ähnelt einem vollautomatischen Staubsaugerroboter und stellt auch ähnliche Ansprüche: eine glatte Fläche sowie bestehende Wände oder ähnliches zur Orientierung im Raum. In Zukunft könnte somit die manuelle Übertragung und Ausmessung von Mauerverläufen und Türen wegfallen. Das würde nicht nur Zeit sparen, sondern auch das Fehlerrisiko verringern.

Zukunftstrends oder fixe Ideen?

Erst in den nächsten Jahren wird sich zeigen, welche der vorgestellten Architektur-Tools eine Zukunft haben werden. Sie stehen vor der Herausforderung, nicht nur die Arbeit von Architekten und Ingenieuren zu erleichtern, sondern sie sollen auch dabei helfen, Zeit und Geld zu sparen. Manche werden vielleicht wieder verschwinden. Großes Potenzial hat jedoch eine Entwicklung der ETH Zürich: ein 3D-Drucker, der ein Haus in 24 Stunden errichten kann.