Dachgärten liegen im Trend: Sie steigern den Wohn- und Freizeitwert, bieten Schutz vor Wind und Wetter und helfen Energie einzusparen. Welche ökonomischen und ökologischen Vorteile das grüne Dach darüber hinaus bietet und worauf es bei der Bepflanzung ankommt, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Begrünte Dächer sind nicht nur aus architektonischer Betrachtung von besonderem Wert, siesparen auch viel Geld. So schützt die Bepflanzung Dachkonstruktion und Abdichtung vor Wind und Wetter. Dadurch fallen die Instandhaltungskosten gering aus. Die sprießende Vegetation auf der fünften Fassade dient darüber hinaus auch als natürliche Isolierungund verbessert dadurch die Wärmedämmung. Dieser Mehrwert wurde auch wissenschaftlich bewiesen: Im Dezember lagen die Wärmeverluste eines begrünten Testdaches um ein Viertel niedriger als die eines konventionellen Daches. Bei warmen Temperaturen wiederum dient das begrünte Dach als natürliche Klimaanlage, da es ein Aufheizen der darunterliegenden Räume verhindert.
Neben diesen ökonomischen Aspekten gibt es auch ökologische Höhepunkte, die Dachbegrünungen zu einer beliebten Architekturlösung werden lassen. So dienen bepflanzte Dächer der Rückgewinnung von Vegetationsflächenim urbanen Raum und bieten Insekten und Vögeln einen Lebensraum. Ein gut durchdachtes Gründach speichert Regenwasser und gibt es über Verdunstung wieder in die Atmosphäre ab. Durch die höhere Luftfeuchtigkeit und Kühlung sorgt es so für ein gesundes Mikroklima. Begrünungen auf Wohn- und Industriegebäuden sind zudem leistungsfähige CO2-Binder.
Staatliche Zuschüsse: Grünes Geld
All diese Vorteile haben auch die Kommunen erkannt und fördern den Bau begrünter Dächer, wie zum Beispiel die Stadt Hamburg. Schon heute sprießt es in der Hansestadt auf über 7.000 der fünften Fassaden. Damit es noch mehr werden, investiert die Regierung bis 2019 insgesamt drei Millionen Euro Fördergelder. Seit 2014 können Grundeigentümer Zuschüsse für den Bau ihrer grünen Oasen in luftiger Höhe beantragen. Besitzer einer Dachbegrünung werden darüber hinaus bei den Niederschlagswassergebühren entlastet. Das begrünte Dach nimmt Regenwasser auf und entlastet dadurch Kanalisation und Klärungsanlagen. In Städten wie Berlin lässt sich so ein Euro pro Quadratmeter und Jahr sparen.
Extensiv- und Intensivbegrünung
Bei der Dachbegrünung gibt es verschiedene Formen, denn nicht jede Pflanzenart passt auch auf jedes Dach. Die sogenannte Extensivbegrünung besteht in erster Linie aus Moosen und Gräsern, die deutlich weniger Pflege benötigen, als die Variante der Intensivbegrünung. Hier wachsen ganze Gärten in die Höhe und dienen als Erholungsorte. Nachteile wären hierbei lediglich der Pflegeaufwand und die hohen Anschaffungskosten. Welche Begrünungsart für welches Dach geeignet ist, prüft ein Statiker. Trägt ein Dach höchstens 150 Kilogramm pro Quadratmeter kommt ausschließlich eine extensive Bepflanzung infrage.
Bei 500 Kilogramm Tragkraft pro Quadratmeter sind botanischen Träumen keine Grenzen gesetzt. Neben der Statik spielt auch die Dachform eine tragende Rolle. Optimal ist hier die Flachdachbegrünung. Sie lässt sich dank des niedrigen Neigungswinkels von bis zu 5 Grad besonders einfach anlegen. Auch Schrägdächer mit einem Neigungswinkel bis zu 15 Grad eignen sich gut. Bei steileren Dächern ist es komplizierter, aber nicht unmöglich. Hier muss allerdings auf einen Erosionsschutz und eine wurzelfeste Wasserabdichtung geachtet werden.
Dachbegrünung und vertikale Gärten: Die grünen Lungen der Stadt
Weltweit prägen nicht nur grüne Dächer die Architekturlandschaft. Besonders in urbanen Ballungsräumen wie New York und Tokio sind auch vertikale Gärten charakteristisch für das Stadtbild. Besonders bei versiegelten Metropolen leisten die grünen Gesichter der Gebäude einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität ihrer Bewohner.