Am 29. und 30. November 2016 drehte sich in München alles um das Thema BIM. Zum ersten Mal fand in diesem Jahr die "BIM World" in Deutschland statt. Dabei wurden neue Strukturen rund um das digitale Arbeiten in der Planungs- und Bauindustrie vorgestellt. Des Weiteren wurden den Besuchern die Vorteile digitaler Planungs-Prozesse aufgezeigt und die Herausforderungen für die Arbeit mit BIM erläutert.
Neben diversen Ausstellerständen und üppigen Konferenzbeiträgen fanden parallel organisierte Workshops statt. Die Veranstaltung beschränkte sich inhaltlich nicht nur auf den Themenbereich BIM, sondern wählte als übergreifendes Thema den digitalen Wandel im Baugewerbe und traf damit ins Schwarze. Das Ergebnis dieser thematischen Erweiterung war eine überraschende Vielfalt innerhalb der Konferenzbeiträge, der Workshops und der ausstellenden Unternehmen.
"Augmented Reality" auf der BIM World MUNICH 2016
Unter diesen fanden sich prominente Bau-Softwarehersteller wie Nemetschek und Autodesk, der TÜV Süd sowie Anbieter von Ausschreibungs- und Facility-Management-Software. In den Fluren zwischen den Ständen begegnete man Konferenzteilnehmern, die sich mit gigantisch großen "Sonnenbrillen" durch die Welt des Augmented Reality bewegten. Im nächsten Flur blickte man in Roboteraugen, die dank hochwertiger Linsensysteme den umgebenden Raum innerhalb von Minuten als digitale Punktwolke abbilden konnten. Derweil druckte nebenan ein 3D-Drucker über Stunden hinweg stoisch Schalungselemente.
BIM - eine Arbeitsmethode im Wandel
Und genau hier knüpften die Vorträge der ganztägigen Konferenz an und halfen dem Besucher über die hohe Schwelle der Abstraktion hinweg. Die Hersteller und Entwickler erklärten den Zusammenhang zwischen Augmented Reality und BIM, erörterten die Vision vom 3D-Drucker auf der Baustelle und zeigten anhand realer Bauprojekte den Mehrwert von Laserscanning-Methoden im Bestand.
Es wurde viel von openBIM als die einzige wahre Lösung für die Baubranche gesprochen, von Clash Detection und bidirektionalem Datenaustausch. Dabei wurde offen thematisiert, dass es noch keine endgültig ausgereiften Lösungen für einige Teilbereiche von BIM gibt. Insbesondere die Weiterentwicklung des Data Managements liegt vielen Firmen am Herzen. Das Sammeln, Verknüpfen und Bereitstellen von großen Datenmengen ist eine der wesentlichen Aufgaben für die Zukunft.
Das Fazit
Der Konferenz ist es gelungen die komplexe BIM-Theorie anschaulich in die Realität zu holen. Hierbei halfen Vorträge über reale Projekte wie die Sanierung des Velsertunnels in den Niederlanden oder auch der Hinweis von Siemens, dass auch der Marsrover vor seinem Einsatz komplett mit Software simuliert worden sei. Man kann hier durchaus Parallelen zu BIM sehen.
Am Ende der BIM World MUNICH 2016 gab es viele Antworten, jede Menge neue Fragen und mehr Lust auf BIM.