BIM-Schulungen: So machen Sie Ihr Team fit für 2020

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Ab 2020 wird Building Information Modeling beim Wettbewerb um neu geplante öffentliche Infrastrukturprojekte in Deutschland verbindlich sein. Der Ansturm auf Anbieter von BIM-Schulungen ist entsprechend hoch, Führungskräfte wollen ihre Mitarbeiter rechtzeitig fit machen. Auf welche Qualitätskriterien sollten Sie achten? Wir haben uns für Sie umgeschaut – und festgestellt, dass hinter der BIM-Methode mehr steckt als Software-Skills.

 

Qualitätsstandards noch nicht festgelegt

Wer seine Mitarbeiter in BIM schulen lassen möchte, hat die Qual der Wahl des richtigen Formates. Da gibt es neben mehrwöchigen Lehrgängen zum Beispiel auch schlichte Softwareschulungen mit Schwerpunkt BIM zum Erwerb eines „BIM-Diploms“, 1-tägige Crashkurse zur Vermittlung der BIM-Methode, Online-Studiengänge und Webinare. Welche Angebote bringen wirklich etwas? Die Spreu vom Weizen zu trennen, ist nicht einfach.

Verbindliche Inhalte und Qualitätsstandards existieren noch nicht, sie werden vom jeweiligen Anbieter festgelegt. Eine neue Richtlinienreihe VDI 2552 „Building Information Modeling“ soll die Qualität der Aus-, Fort- und Weiterbildungen in Deutschland sichern – die Erarbeitung steckt allerdings noch in den Anfängen. 

Welche BIM-Schulung ist die richtige?

Die gute Nachricht: Es gibt sie, die fachkompetenten Ausbildungsprogramme. Sie erkennen sie an Lehrinhalten, die sich an der Methode openBIM oder der Initiative buildingSMART orientieren.

Die Kurse bieten unterschiedliche Schwerpunkte, denn BIM ist mehr als eine Software. Building Information Modeling ist ein abgestimmtes Zusammenspiel von neuen Prozessen, Technologien, Schnittstellen und Standards. In der Schulung zum BIM-Manager steht zum Beispiel die Vermittlung von Prozessen und Skills für eine erfolgreiche BIM-Einführung im Fokus. Eine Weiterbildung zum BIM-Koordinator soll den reibungslosen interdisziplinären Austausch von Modellen und Informationen zwischen Planern mit unterschiedlicher Software sichern. Einen guten Überblick über die aktuellen BIM-Schulungen gibt der Karriereführer für Bauingenieure.

BIM-Seminare an Universitäten

Auch an den deutschen Universitäten werden immer mehr externe BIM-Lehrgänge angeboten – zum Beispiel an der TU München, am BIM-Institut der Bergischen Universität Wuppertal und an der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Der jüngste Zugang auf der Liste ist das BIM-Ausbildungsprogramm derHochschule Karlsruhe, das im Oktober 2017 startete.

Der berufsbegleitende Zertifikatsstudiengang BIM der Hochschule Karlsruhewurde in Kooperation mit ALLPLAN und der Vollack Gruppe entwickelt. Das Studium umfasst zwei Module mit 120 Stunden und ist von der Architektenkammer anerkannt.

BIM-Schulung beginnt im Kopf

Einer der ersten Teilnehmer war Ralf Quarti. Von der Ausbildung zum „Zertifizierten BIM-Professional“ verspricht sich der Ingenieur bis zu 20 Prozent Effizienzgewinn für alle Planungsbeteiligten und einen wichtigen Qualitätssprung für seine Projekte. Ralf Quarti sieht als Erfolgsbasis für BIM die Kooperationsbereitschaft der Planer, was Informationen und Fachwissen angeht. „Das muss sich in vielen Köpfen noch ändern. BIM muss von allen Beteiligten akzeptiert werden – auch von so manchem kreativen Macher“, so Quarti. „Wir müssen weg von Konkurrenzdenken und Abgrenzung wieder hin zu einer echten Planungs- und Baukultur. Und das ist meiner Meinung nach mit BIM möglich.“


Ihre Mitarbeiter auf einen guten BIM-Lehrgang zu schicken, ist also erst der Anfang. Ebenso wichtig ist die konsequente Anwendung der BIM-Methode aller Beteiligten in der Praxis sowie die Bereitschaft zuTeamarbeit und Abstimmung. Der Paradigmenwechsel in der Branche ist bereits eingeläutet. Und wer weiß – vielleicht bringt BIM auf diese Weise auch mehr Kollegialität und Spaß an der Arbeit ins Architekturbüro?